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#Buchrezension – Christopher Berry-Dee – Talking to Psychopaths and Savages

Es ist viel passiert. Ich habe einen neuen Job und bin ans Ende der mir bekannten Welt gezogen und das Lesen in Winterschlaf geschickt über die letzten Wochen, fast Monate. Und über das, was ich mal gelesen habe, hatte ich keine gescheiten Ideen für eine Rezension. Jetzt allerdings konnte ich diese Buch auf meinem neuen Balkon im Sonnenschein badend beenden und habe gedacht was soll`s. Kontroverses Thema. Und ja, offensichtlich lese ich komische Sachen. Ich habe dieses Buch rein zufällig auf dem Flughafen in London entdeckt und mich hat der Klappentext und der Titel natürlich zum Kauf verleitet.IMG_5980

Es ist kein Roman im eigentlichen Sinn, es sind mehrere Case Studies der berüchtigtsten Serienmörder unserer Zeit. Der Autor hat anscheinend mehr als 30 Serientäter interviewt und fasst in diesem Buch seine Schlussfolgerungen auch bezüglich Tathergänge und vor allem Motive von einigen dieser Menschen zusammen. Kein Buch für schwache Nerven. (Oh, und auf keine Fall für Leute, die sich in den Ozean des Online-Dating wagen wollen)

Meine Meinung:

Anfänglich morbide Faszination, der fachliche Hintergrund (ich habe mich am Anfang meines Studiums auch für forensische Psychiatrie interessiert und dann gemerkt das es ja trotzdem Psychiatrie ist…) war spannend aufgebaut und nicht allzu sehr auf Grundkenntnisse bezogen. Die Case Studies waren eben je nach Killer mehr oder weniger spannend. Was ich allerdings als wirklich nervig empfunden habe, ist wie unglaublich selbstverherrlichend dieser pompöse Arsch von Autor rüberkommt. Ich meine Entschuldigung, bei allem gebührenden Respekt für Ihn und was er alles bei diesen Mördern erreicht hat (Geständnisse herausbekommen und Fundorte von Leichen), ein minimum von Bescheidenheit hätte nicht geschadet. Das einzige Fazit was neben: „Die einzige Heilmethode von Psychopathie ist der elektrische Stuhl oder die Giftspritze“ bei mir angekommen ist, war: Christopher, du bist ja so viel besser als alle Polizisten und Psychiater zusammengenommen. Subtil sich selbst loben in einem Buch wäre ja auch gegangen. Vielleicht hätte er dafür halt etwas mehr schriftstellerische Brillanz benötigt. Aber offensichtlich hört es bei Serienmöder-Gehirne knacken bei ihm auf. Auch gut. So, mein Frust ist raus. Schön für mich.

Für wen und für wann: Für alle Freaks die sich wie ich auch für True Crime im wahrsten Sinne interessieren oder Recherche-Material für den eigenen geplanten Krimi (ihr dachtet ich schreibe Mord oder?) brauchen.

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